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Update: Elternzeit - 1 Monat ohne Plan

Prolog (verfasst zwei Wochen vor der Reise)

 So war es geplant:

In einer Prä-Corona-Ära war es unser „Plan“ von April bis Juni 2 Monate Elternzeit  zwischen Lübeck und Sardinien zu verbringen. Nun, wie die Geschichte ausgegangen ist, ist hinlänglich bekannt und kann auch noch einmal hier (unsere Gedanken zum Reisen mit Corona) oder hier (unsere kleine Ersatztour) nachgelesen werden.

Verwegen wie wir sind, versuchen wir nun (ab Ende August)  erneut für  zumindest einen Monat in Richtung Süden aufzubrechen um dem (vielleicht) bald einbrechenden Frühherbst hier im Norden zu entkommen.

Wer schon etwas länger hier mitliest, der wird wissen, dass wir lieber darauf verzichten „Pläne“ zu erarbeiten und stattdessen einen bunten Blumenstrauß verschiedenster Ideen im Gepäck haben. So auch dieses Mal:

Korsika wäre zum Beispiel ein tolles Ziel, aber  auch die französische Atlantikküste, Italien oder die Alpen haben ihren Charme.

Am Ende möchten wir es einfach warm haben und dabei weder uns noch andere unnötig einem erhöhten Ansteckungs- bzw. Verbreitungsrisiko aussetzen.

 

  

.... und so war es wirklich

Bis Göttingen lief auch noch alles halbwegs nach Plan. Ein paar „Insider-Tipps“ zu dieser schönen Stadt findet ihr ganz unten auf dieser Seite.

 

Doch in Bamberg änderte sich mal wieder alles:

Die Corona-Zahlen auf Korsika stiegen sehr plötzlich (wenn auch nicht unerwartet) stark an und auch aus Ländern wie Italien oder Österreich kamen nicht gerade ermutigende Signale.

Wer unseren Blogartikel „Reisen zu Coronas Zeiten“ gelesen hat weiß, dass wir eher zur vorsichtigen Fraktion gehören.

Korsika war damit aus dem Rennen. Das sollte also der erste Dämpfer sein, den wir einstecken mussten.

Der zweite Dämpfer setze zeitgleich mit diesen schlechten Nachrichten ein: Es hatte sich ein Tiefdruckgebiet über dem Süden Deutschlands festgesetzt, dass für fast eine Woche Dauerregen sorgte.

Keine Frage: Bamberg ist wirklich eine schöne Stadt.  Aber wir hofften jeden Tag auf’s Neue auf Sonnenschein und verschoben täglich unsere Abfahrt. Das erzeugte leider zusätzlichen Frust.

 

Als es dann endlich los ging, führte uns unser Weg zunächst in die Fränkische Schweiz, dann ins beschauliche Altmühltal und weiter auf drei verschiedene Landvergnügen-Höfe in Unterfranken.

 

Auch keine Frage: Wir hatten tolle Plätze und auch viel zu Erleben (siehe auch unten) – aber wir haben sehr lange gebraucht um uns „einzugrooven“: Zu groß war die Enttäuschung über den geplatzten Korsikatraum und über den langen Regen. Zusätzlich zermürbte uns, dass es morgens sehr kalt und feucht draußen war und wir uns dadurch (zu) lange im kleinen Van aufgehalten haben. Gegen all das gibt es eigentlich gute Mittel und Lösungen – aber wir hingen sehr lange in einer Schleife fest.

 

 

Die löste sich zum Glück, als wir Richtung Norden aufbrachen. Über Potsdam fuhren wir für ein paar Tage nach Rügen. Und dieser letzte Teil unserer Reise brachte uns auch endlich in den alten Modus zurück: Liebe Freunde treffen und an der Küste einfach so in den Tag hineinleben! Das Wetter spielte endlich auch wieder mit und am Ende können wir sagen: Auch wenn der Start extrem holperig verlief, hatten wir eine tolle Zeit. Und uns als Familie hat all das trotz einiger Streitigkeiten extrem gut getan. Genau darum geht es ja schließlich in der Elternzeit!

Fränkische Schweiz

Ein Paradies für Kinder! Hier kann soviel erwandert und erklettert werden. An jeder Ecke finden sich tolle Felsen zum klettern, so dass keine Wanderung langweilig wird.

Wer es mit Unterhaltung mag: Pottenstein wartet mit einer Sommerrodelbahn, einem Erlebnisbad und der Teufelshöhle auf. Nicht zu vergessen natürlich die Burg Pottenstein.

Die Campingplatzdichte ist recht hoch – die Preise allerdings gesalzen.

 

Unser persönliches Highlight: Die Rosenmüllerhöhle. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Showhöhle, die, nach einer kurzen und abwechslungsreichen  Wanderung, auf eigene Faust erkundet werden kann. Taschenlampe und Teelichter  nicht vergessen!

Landvergnügen in Unterfranken

Zum  ersten Mal haben wir unsere Landvergnügen-Mitgliedschaft genutzt und 3 großartige Nächte an einer Getreidemühle, an einem Weingut und neben einem Alpaka-Gehege verbracht.

Wir hatten jedes Mal super nette Gastgeber und wirklich  schöne Stellplätze und freuen uns darauf im nächsten Jahr mehr Höfe kennenzulernen.

 

Für uns ist Landvergnügen ein tolles Konzept, das auch wirklich gut umgesetzt ist.

Falls ihr mal in Schweinfurt oder in der Nähe seid: Macht unbedingt einen Abstecher in den dortigen Wildpark. Der Eintritt ist kostenlos und das Angebot riesig. Es gibt mehrere Spielplätze, einen großen Wasserspielplatz (im Sommer), eine Minigolfanlage und natürlich viele heimische Wildtiere. 

Göttingen

Die Stimmung in Göttingen lebt von und mit den vielen Studenten: jung, weltoffen, bunt, abwechslungsreich.

Das spiegelt sich auch in den Kneipenkultur wieder. Egal ob versüfft urige Kellerkneipe mit einem halben Jahrhundert Tradition (Trou), gemütliche Musikerkneipe mit Livemusik und offener Bühne (Nörgelbuff) oder doch lieber mit künstlerischen Touch (Apex) - Göttingen hat mehr zu bieten als man manchmal glauben möchte wenn man hier aufgewachsen ist.
Am schönsten ist Göttingen im Hochsommer. Das gesamte gesellschaftliche Leben spielt sich dann zentral und überwiegend draußen in einem der zahllosen Cafés in der historischen Altstadt ab. Dem Klimawandel sein dank, ist das inzwischen auch an immer mehr Abenden möglich.

Etwas familienfreundlicher ist das Wildgehege am Kehr und die Spielplätze am Kiessee und am Jahnstadion.

Überhaupt der Kiessee: im Sommer lohnt sich eine Tretbootfahrt oder ein kleiner Spaziergang einmal rundum. Im Winter ist er ein beliebter Treffpunkt zum Schlittschuhlaufen und Eishockey spielen. Wenn er denn mal komplett zugefroren ist. Und damit sind wir wieder beim Thema Klimawandel. Denn dies ist immer seltener der Fall in den letzten Jahren. 

  

Zum Anschauen:

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Kommentare: 1
  • #1

    Nelly (Mittwoch, 16 September 2020 14:59)

    Schön ist auch das Departement Drôme in Frankreich. Und als ich mit meiner Schwester dort wandern war, waren wir die einzigen deutschen Touristen.