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Lübeck – Bamberg – Dänemark (feat. Kinder-Aktiv-Pausen mit Google)

Lübeck – Bamberg – Dänemark (feat. Kinder-Aktiv-Pausen mit Google)

Ideen statt Pläne

Spätestens wenn wir alle unsere Sachen in TourTour laden, kommt der ein oder andere Nachbar neugierig angelaufen und fragt was denn unsere Reise“Pläne“ wären.

Nun, Pläne hatten wir tatsächlich vor langer Zeit einmal. Inzwischen weigere ich mich dieses Wort zu benutzen und spreche viel lieber von „Ideen“.

Ich liebe es zwar, mich im Vorfeld einer Reise hinzusetzen und mögliche Routen, Ziele und Zwischenstopps herauszusuchen – doch die Realität sieht meistens komplett anders aus. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern, die nie so genau wissen ob und wann wir eine Pause bei ihnen einlegen werden (wir übrigens auch nicht…).

 

So war es auch dieses Mal. Ursprünglich, noch zu Pre-Corona-Zeiten, war die Überlegung, in unserer Elternzeit für 2 Monate nach Sardinien zu fahren. Mit dem Virus kam schnell die Einsicht, dass das Vorhaben nicht wird stattfinden können und wir lieber spontan „irgendwohin“ fahren sollten wo das Wetter gut und die Infektionszahlen nicht so hoch sein würden.

Daher war die Idee, beim Start erst nach Bamberg zu fahren, dann in Süddeutschland zu bleiben und über Göttingen irgendwann wieder zurück nach Lübeck zu kommen. Ich verrate an dieser Stelle sicherlich nicht zuviel, wenn ich schreibe, dass alles anders kam als gedacht.

 

 

Aber der Reihe nach.

 

Dessau – Bauhaus vom Van aus

Los ging es abends nach dem Essen, in der Hoffnung, dass beide Kinder irgendwann einschlafen und wir es halbwegs entspannt bis nach Dessau (bekannt für seine Bauhausvergangenheit) schaffen. Auch weil wir erst sehr spät losgekommen sind, hat das wunderbar funktioniert. Irgendwann gegen Mitternacht kamen wir auf dem Wohnmobilstellplatz Flughafen Dessau (www. https://www.flugplatz-dessau.de/) mit zwei seelig schlummernden Kindern an.

 

Der Platz ist alles in allem recht unaufregend am Stadtrand direkt am Flugplatz gelegen. In anderen Zeiten mit besserem Wetter können hier wunderbar tagsüber startende und landende Kleinflugzeuge beobachtet werden, es gibt Strom, Wasser und auch WC/Duschen für 15 Euro pro Übernachtung. Der Stellplatz ist nicht wirklich eine Augenweide, aber immerhin ruhig und ein Bäcker ist auch „fußläufig“ (15 Min.) erreichbar. Bei der Anmeldung im Flughafengebäude bekommt jeder einen Stadtplan inkl. der Denkmäler / Bauten und ein paar Infos über die Bauhaus-Stadt ausgehändigt. Damit war es für uns super einfach eine Art „Drive-In-Sight-Seeing-Tour“ mit dem eigenen Auto zu machen und die wichtigsten Häuser der Stadt zumindest im Vorbeifahren zu sehen und die beiden Kids nicht zu sehr zu langweilen.

 

Familienfreundliche Aktiv-Pausen mit Google Maps

Spielplatz in Münchberg
Spielplatz in Münchberg

Weiter ging es dann nach Bamberg. Und an dieser Stelle möchte ich gerne etwas vom Thema abschweifen und von unserer Art der aktiven Pausengestaltung berichten.

Rast- und Autohöfe fanden wir schon immer blöd. Es ist zu laut, für die Kinder meistens relativ gefährlich, doof für unseren Hund Josh und alles in allem nur selten wirklich entspannend. Deswegen sind wir vor einiger Zeit dazu übergegangen, einfach an der nächsten Abfahrt von der Autobahn abzufahren und dann mit Google Maps in der Umgebungssuche nach Spielplätzen suchen. Und das klappt erstaunlich gut! Fast jedes Dorf hat einen kleinen Spielplatz. Diese sind meistens verkehrsberuhigt gelegen und einen Parkplatz haben wir bisher auch  immer gefunden. Je  dörflicher es ist, desto ruhiger ist es dort und auch Josh fühlt sich wohl und kann sich etwas bewegen. Da wir eh immer etwas zu essen und unsere Toilette dabei haben, ist es für uns die ideale Alternative zu Raststätten.

In den letzten Jahren sind wir so auf die ein oder andere Perle gestoßen und wir haben uns vorgenommen eine Sammlung mit den lohnendsten autobahnnahen Spielplätzen anzulegen.

 

Allerdings wollen wir nicht verheimlichen, dass unsere Suche auch mal in die Hose gehen kann. So fanden wir uns schon mal auf einem verwilderten Hinterhofspielplatz in einer Hochhaussiedlung wieder.

 

 

Um wieder zum Thema zurück zu kommen: Auf diese Weise haben wir kurz vor Bamberg den wirklich tollen Spielplatz in Münchberg gefunden. Sehr gepflegt und wirklich riesig.

 

Bamberg, Bierkeller und Burgen

Der Schmausenkeller - immer eine Reise wert!
Der Schmausenkeller - immer eine Reise wert!

Über Bamberg selbst habe ich ja an anderer Stelle schon sehr viel geschrieben. Deswegen halte ich mich heute etwas zurück.

Auch weil TourTour mal wieder in die Werkstatt musste, sind wir ein paar Tage geblieben, haben die Nächte jedoch in festen 4 Wänden bei den (Schwieger)eltern verbracht.

Am letzten Abend jedoch haben wir (mal wieder) dem Schmausenkeller in Frensdorf / Reundorf einen Besuch abgestattet.

Ich kann mich gar nicht oft genug wiederholen: Für Van-Familien ist dieser Keller ein echter Segen! Der Hauseigene Spielplatz ist enorm groß, super in Schuss und abwechslungsreich. Während die Eltern das mega leckere Kellerbier genießen und die aller Jüngsten vergnügt über die Wiese krabbeln, sieht man seine Kinder eigentlich nur, wenn sie Geld für Naschis haben möchten oder der Hunger und Durst sie zurück treibt.

Das Beste allerdings: Wohnmobile und Busse sind auch über Nacht willkommen! Der Stellplatz hier ist herrlich und den Sonnenuntergang zu beobachten ist wunderbar!

Da für Jonne gerade Ritter und Burgen ein großes Thema sind, durfte natürlich auch dieses Mal nicht die Altenburg fehlen. Das tolle an der Burg für uns ist, dass sie, mit einer kleinen Wanderung verbunden, vom Haus der Schwiegereltern zu Fuß zu erreichen ist. Der Weg dorthin führt über Stock und Stein und ist derart interessant, dass Jonne fast gar nicht genölt hat und sogar zweimal die komplette Strecke gewandert ist.

Oben auf der Burg angekommen gibt es sowohl deftiges Essen und Trinken als auch Kaffee, Kuchen und Eis. Der hohe Burgfried kann gegen Eintritt bestiegen werden, der kleine Wehrturm ist ganzjährig kostenlos geöffnet und bietet einen schönen Blick über die Stadt.

 

Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die Giechburg bei Schesslitz. Auch diese ist einen Besuch wert, der Aufstieg ist jedoch längst nicht so schön. Speis und Trank gibt es jedoch auch hier.

 

Zwischenspiel Lübeck

Marina in Coswig - direkt an der Elber
Marina in Coswig - direkt an der Elber

Eigentlich(!) war ja unsere Idee von Bamberg aus weiter nach Bayern vorzudringen, vielleicht sogar bis zum Bodensee zu fahren. Der Wetterbericht hat uns aber derart Angst eingejagt, das wir lieber eine andere Idee entwickelt haben. Neues Ziel Dänemark!

Das brachte allerdings zwei Herausfordungen mit sich: Laris hatte keinen Kinderreisepass (und was das für Folgen haben kann, erlebten wir bereits 3 Jahre zuvor auf dem Weg nach Korsikaund für die Einreise nach Dänemark war die Buchung eines Campingplatzes über mindestens 6 Tage nötig. Und so taten wir etwas, das wir vorher noch nie getan hatten. Wir haben einen Platz für mehr als eine Nacht im Vorfeld reserviert! Dass wir am Ende (freiwillig) sogar noch länger bleiben würden, ahnten wir da noch nicht.

Die nächste Etappe führte uns also von Bamberg zurück nach Lübeck mit einer kurzen Zwischenübernachtung in Coswig. Unser Stellplatz dort war zwar super schön, aber da wir einen Termin für den Ausweis hatten, blieben wir nicht länger. Könnte sich aber lohnen.

 

Die Sache mit dem Reisepass ging dann erfreulich unkompliziert und mit je einer Nacht Pause in Laboe und kurz vor Schleswig erreichten wir bei leichtem Regen Hvide Sande.

 

 

Dänemark / Hvide Sande

Autostrände in Dänemark - zwischen Himmel und Hölle
Autostrände in Dänemark - zwischen Himmel und Hölle

Dänemark / Hvide Sande

Unser reservierter Campingplatz erwies sich als absoluter Glückgriff. Ein paar Kilometer nördlich von Hvide Sande befindet sich Norre Lyngvig Camping, teilweise in den Dünen gelegen mit direktem Strandzugang. Wir kamen zum Ende der Vorsaison und hatten so das Glück einen tollen geschützten Platz umgeben von Seegras und Sand zu bekommen. Schon fast Freistehtfeeling!

Auch die Sanitärgebäude sind top gepflegt, neuwertig und absolut sauber. Preislich lagen wir am Ende bei knapp 30,- ohne Strom aber mit 2 Kindern und einem Hund pro Nacht. Für Dänemark absolut ok. Erst recht bei der Ausstattung! Es gibt mehrere wirklich schön angelegte Spielplätze inkl. Hüpfkissen und sogar ein Hallenbad. Lediglich der WLAN Empfang ist äußerst bescheiden.

Und auch das Wetter spielte mit!

Am Ende sollten wir insgesamt 9 Tage (für uns unangefochtener Rekord!) bleiben – bei 2 Regentagen. Der Rest war Sonnenschein mit Temperaturen teilweise bis 28°C.

Und wie haben wir uns die ganze Zeit beschäftigt? Ziemlich unspektakulär. Tatsächlich haben wir die meiste Zeit am Strand verbracht und waren nur sporadisch in Hvide Sande um das Nötigste einzukaufen.

Eine kleine Wanderung führte uns zu dem sehr nahe gelegenen  Leuchtturm und an einem Abend hatten wir die romantische Idee am Autostrand zu essen. Weder war es romantisch, noch waren wir die einzigen mit der Idee. Unser erster Weg führte zum Autostrand bei Vejers. Einfach nur schrecklich! Quasi der Vorhof zur Vanlife-Hölle. Auf mehreren Kilometern parken die Autos dicht an dicht und es fühlt sich eher an wie ein IKEA Parkplatz mit etwas Meer vor der Tür.

Der Autostrand bei Börsmose war dann zwar nicht ganz so schrecklich, aber immer noch sehr weit entfernt von „romantisch“.

Mit einer Zwischenübernachtung in Dänemark und in Kiel ging es dann nach insgesamt zwei Wochen zurück nach Lübeck.

 

Also kurz zusammengefasst:

 

Alles war anders als gedacht und trotzdem wunderschön!

Unsere Eindrücke bzgl. Corona haben wir bereits hier geschildert

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